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Namibia sucht Deutschlehrer

Deutschunterricht unter afrikanischer Wüstensonne? Namibia hat akuten Lehrermangel und sucht nach Nachwuchs. Aber welche Rolle spielt die deutsche Sprache in der ehemaligen Kolonie noch?

Die Arbeits- und Fördergemeinschaft der Deutschen Schulvereine in Namibia (AGDS) möchten laut der Allgemeinen Zeitung eine Werbekampagne für  Deutschlehrer starten. Schlechte Bezahlung und Probleme bei der Beschaffung einer Arbeitserlaubnis minimieren den potentiellen Lehrerkreis. Teilweise arbeiten die namibianischen Bildungseinrichtungen daher (wie überall) mit Praktikanten; auch die Deutschkurse des Windhoeker Goethe-Zentrum sind ausgebucht.

Foto: Rui Ornelas

Foto: Rui Ornelas

Von der Kolonialisten- zur Fremdsprache

Die deutsche Sprache ist in Namibia auch mit dem dunklen Kapitel der deutschen Kolonialherrschaft über damals  „Deutsch-Südwestafrika“ von 1884 bis 1915 verbunden. Bis zur Unabhängigkeit von Südafrika im Jahr 1990 war Deutsch neben Afrikaans und Englisch eine der Amtssprachen Namibias – bis Englisch zur einzigen Amtssprache gewählt wurde.

Etwa 20.000 Namibianer haben in dem afrikanischen Zwei-Millionen-Land Deutsch laut Auswärtigem Amt noch als Muttersprache, es ist Zweitsprache für viele der weißen sowie für einige schwarze Einwohner. Auch als Geschäftssprache – im Handwerksbereich, bei Dienstleistungen und im Tourismussektor – und im kulturellen Bereich ist Deutsch relevant. Die einzige deutschsprachige Tageszeitung, die „Allgemeine Zeitung“ und ein deutschsprachiges Hörfunkprogramm des staatlichen Rundfunks NBC informieren über In- und Ausland.

Deutschlernen in Namibia

Über 5.000 Schüler werden an etwa 33 Schulen in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, an der University of Namibia lernen etwa 100 Studenten Deutsch als Haupt- bzw. Nebenfach; ein Viertel studieren Germanistik. Weitere 200 besuchen jährlich Kurse des Goethe-Zentrums. Außerdem gibt es die Deutsche Höhere Privatschule (DHPS) in Windhuk mit über 1000 Schülern, fünf kleinere deutschsprachige Privatschulen und sechs staatliche Schulen für deutsche Muttersprachler.

Filed under: Afrika, Deutsche Einwanderung, Deutsche Spuren im Ausland, Deutschland, Gesellschaft, , , , , , , , ,

8 Responses

  1. Andrea Wolf sagt:

    Ich hätte Lust Deutsch zu unterrichten, egal, unter welchen Bedingungen, Hitze macht mir nichts aus.
    Liebe Grüße

    Andrea Wolf

  2. Franziska Menzel sagt:

    Ich hätte großes Interesse, für 2-3 Monate als Deutschlehrerin in Afrika zu arbeiten!Ich interessiere mich sehr für das Land und die Menschen, die dort wohnen!

    Im Spätsommer diesen Jahres (2010) mache ich meinen Master und bin dann fertig mit meinem Lehramtsstudium (Zweitfach: Deutsch).
    Im Februar wollte ich mit meinem Referendariat beginnen und suche für die Zwischenzeit Arbeit!
    Eventuell beginne ich mein Referndariat auch erst im August nächsten Jahres, wenn sich was ergeben sollte.

    Franziska Menzel

  3. Claudia Driessen sagt:

    bin 51 jahre alt und möchte ab Sommer 2011 etwas anderes machen, als an einer deutschen Schule zu unterrichten. Die Bedingungen unter denen ich unterrichte, müssen mir ein Leben vor Ort ermöglichen. Ich werde kein Geld mitbringen, dafür aber sehr viel Erfahrung und eine Neugierde auf die Schüler. Fächer, die ich unterrichte, sind Deutsch und Geschichte.

    Claudia Driessen

    • fernlokal sagt:

      Liebe Frau Driessen, liebe Frau Menzel, liebe Frau Wolf,

      leider vermitteln wir keine Jobs, wir haben nur einen Artikel über die Situation in Namibia geschrieben. Vielleicht kann Ihnen das namibianische Goethe Institut in Windhoek weiterhelfen (http://www.goethe.de/Ins/na/win/deindex.htm) oder auch die Deutsche Botschaft in Windhoek (http://www.windhuk.diplo.de/Vertretung/windhuk/de/Startseite.html), die Ihnen vielleicht potentielle Ansprechpartner/Adressen geben können.

      Viel Glück und schöne Grüße,
      Ihr Fernlokal Team

      • marianna Würgler sagt:

        Ich bin Marianna aus Argentinien und unterrichte Deutsch in einer sekundar Schule. Ich würde sehr gerne kontakt mit afrikanische Schülern die Deutsch lernen aufnehmen. Die Idee ist eigentlich uns gegenseitig schreiben, Fotos schicken und über unsere Gewohnheiten und Sitten erzählen.
        Auch dass meine Schüler sehen dass man Deutsch nicht nur in Deutschland, in der Schweiz oder in Österreich spricht.
        Ich denke es wäre eine ganz reiche abwechslung aber auch sehr spannend.
        Schreiben Sie mir bitte.
        Eine positive Antwort würde mich wahnsinnig freuen. Bis Bald!!

      • fernlokal sagt:

        Liebe Mariana Würgler,

        das ist eine tolle Idee – hier der Link zur Webseite einer deutschen Schule in Namibia: http://www.dhps-windhoek.de/lang-de/kontakt
        Falls das nicht klappt, schreiben Sie doch mal die deutsche Botschaft in Windhuk an, die sicher einen Kontakt zu einer deutschen Schule oder Schule mit Deutschunterricht herstellen kann (http://www.windhuk.diplo.de/).

        Vielleicht können Sie auch die deutsche Zeitung von Namibia anfragen, die Allgemeine Zeitung – sicher kennen die eine Schule und evtl. können sie ja auch einen Leserbrief mit ihrem Anliegen veröffentlichen – die Leser der Zeitung sind oft Namibia-Deutsche und Deutsche, die dort leben (http://www.az.com.na/node/46701).

        Viel Glück!

  4. NGUIAMBA MBPILLE françois christian sagt:

    Ich bin NGUIAMBA MBPILLE François Christian, aus Kamerun, Deutschlehrer in Sekundarschulen. Es hat mich immer fasziniert, dass auch Deutsch in einem afrikanischen Land als Muttersprache gilt. Ich möchte deshalb eine Stelle als Lehrer in Sekundarschule in diesem Land bekommen. Mit diesen „afrikanischen Deutschmuttersprachlern“ konfortiert zu sein wäre für mich eine unheimlich befriedigende und reiche Erfahrung. Ich möchte dazu die Deutsche Sprache in Afrika fördern. Bitte wenn möglich, kontaktieren Sie mich durch meine Email: klatscherzeit@yahoo.fr oder meine Rufnummer: (+237) 98600844
    Danke im Voraus

  5. Ngouye Ndong, aus Senegal, aber lebe im Moment in Deutschland sagt:

    ich interessiere mich auch wirklich für eine solche Nachricht, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es noch aktuell ist.

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