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Anti-Mafia-Fotografin Letizia Battaglia: Tod und Alltag in Palermo

Blutige Tatorte, Mafia-Opfer und Aussichtslosigkeit: Die italienische Fotografin Letizia Battaglia hat das Leben in Sizilien und die Verbrechen der Mafia dokumentiert. Bis zum 6. Juni 2010 sind ihre Bilder in der Ausstellung Letizia Battaglia – Sizilianische Fotografien 1976–2009 in der Aspekte Galerie im Münchner Gasteig zu sehen.

In ihren Fotografien hat Letizia Battaglia den sizilianischen Alltag in den 80er und 90er Jahren und die Macht der Mafia festgehalten: Auf der Straße oder in Hinterhöfen hingestreckte Tote, Prostitutierte in einem blutbespritzten Zimmer, die wegen Streitigkeiten beim Drogenhandel exekutiert wurden, verzweifelte Angehörige. Oder ein Junge mit Strumpfmaske, der Killer spielt und die Normalität in Palermo reproduziert.

Jesus - Lutizia Battaglia

Jesus - Lutizia Battaglia

Fotografie als Waffe

Letizia Battaglia, die ihre Bilder als Waffe und als Zeugnis der Kriminalität eingesetzt hat, ist mehrmals bedroht worden, sie musste ihren Buchladen auf Sizilien wegen Schutzgelderpressung schließen und ihre Arbeit wird in Italien totgeschwiegen. In Sizilien will niemand etwas von ihren Fotografien wissen, Aufträge italienischer Medien – auch für mafiafreie Bilder – erhält sie nicht. Den Rest des Beitrags lesen »

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KiK-Preiskampfstrategie: Billigkleidung, Billiglöhne

Von der Socke bis zur Mütze: Maximal 30 Euro kostet ein Komplett-Outfit bei dem Textil-Discounter KiK. Die sozialen Nebenkosten bei der Produktion der Billigkleidung sind allerdings höher – die Preiskampf-Strategie schlägt sich in Lohndumping und Arbeitsrechtsverletzungen im In- und Ausland nieder.

Wenn der NDR heute Abend „Die KiK-Story – die miesen Methoden des Textildiscounters“ ausstrahlt, die Christoph Lütgert in Deutschland und in Bangladesch recherchiert hat, wird das Publikum kaum Neues erfahren:  Damit die Jeans bei KiK für drei, vier Euro verkauft werden können, wird auf dem Weg bis zur Kasse kräftig gespart – nicht nur in Billiglohnländern wie Bangladesch, sondern auch bei den Arbeitsbedingungen in Deutschland.

KiK – kurz für „Der Kunde ist König“ – sieht sich als „verantwortungsbewusstes, expansives und erfolgreiches Unternehmen“.  1994 ist die Kette KiK Textilien und Non-Food GmbH von Stefan Heinig und der Tengelmann Unternehmensgruppe gegründet worden. Mittlerweile besitzt KiK über 2.500 Läden in Deutschland, Österreich, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei, das Ziel der Zukunft ist ein 5.000-Filialen-Netz.

Heinig erklärte 2007 in einem Interview der WELT seine Erfolgsstrategie:  Als Ex-Schiedsrichter müsse ihm nicht jeder applaudieren – so ist ein rücksichtsloser Preiskampf durchzuhalten. Wenn die Konkurrenz nicht mehr mithalten könne, sei dies nur gerecht.  Gespart wird bei KiK überall entlang der Wertschöpfungskette:  KiK verzichtet vom Zwischenhändler bis zu Mülltonnen auf möglichst viele Kosten-Posten und macht sogar eigenen Schrott zu Geld: „Die großen Tonnen haben wir abbestellt, wir bestellen nur noch das, was wir unbedingt müssen. Ich halte die Müllgebühren in Deutschland für einen Skandal. Wir verkaufen unseren Papiermüll und unseren Schrott selber, das bringt noch einen Deckungsbeitrag.“

Jeans für 3 Euro, Arbeit für unter 5 Euro Den Rest des Beitrags lesen »

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