Fernlokal

Online-Magazin für kulturelle Korrespondenzen und Kontraste

Fußballtalent ohne Füße

Der elfjährige Gabriel Muniz aus Rio de Janeiro ist leidenschaftlicher Kicker – Füße braucht er dazu nicht.

Sein Idol: Lionel Messi. Sein Lieblingssport: Fußball, natürlich. Gabriel Muniz verbringt jede freie Sekunde auf dem Fußballplatz wie viele Elfjährige in Brasilien.

Fußball: Ein Traum, der viele junge Brasilianer eint (Foto: Diogo Fernando/Flickr)

Fußball: Ein Traum, der viele junge Brasilianer eint (Foto: Diogo Fernando/Flickr)

Er dribbelt, kickt den Fußball in die Luft, umspielt flink die Gegner – auch ohne Füße ist er schneller und wendiger als viele seiner Freunde. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM-Spezial 2011: Slumdog Verteidigerin

Sie hatte keine Bleibe, kein Geld, keine Freunde. Shahenaz Kureshi lebt heute in einem indischen Armenviertel – und findet im Fußball einen neuen Lebenssinn.

Shahenaz Kureshis Geburt war für ihren Vater eine Beleidigung. Tagelang schlug und schikanierte er die Mutter, die es gewagt hatte, nur eine Tochter, keinen Sohn, auf die Welt zu bringen, und ermordete die Kleine fast, bis Shahenaz’ Mutter mit dem Baby flüchtete. An diesem Berliner Nachmittag im Juni steht Shahenaz Kureshi, die so unerwünscht war, am richtigen Platz in ihrem Leben: Auf einem Berliner Fußballfeld donnert sie energisch einen Ball nach dem anderen ins Tor, dribbelt, lacht.

Die gemalte safranfarben-weiß-grüne Landesflagge trägt die zierliche 19-Jährige stolz auf der Wange, dazu das „Slum Soccer“-Trikot: hellblaues Hemd, hellblaue Shorts, rote Stutzen. Fußball eben.

Fußball spielt im Hockey- und Cricket-Land Indien eine geringe Rolle, kein indisches Nationalteam hat sich je für die WM qualifiziert – doch es ist zumindest eine kleine Weltmeisterschaft, bei der Shahenaz ihr Land vertritt: Beim Frauen-Fußball-Festival „Discover Football“ in Kreuzberg treten in dieser Woche Frauenteams aus aller Welt gegeneinander an. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM-Spezial 2011: Discover Football – Die kleine Weltmeisterschaft

Frauen, Fußball, viel Kultur: Beim Fußballfest „Discover Football“ kicken Spielerinnen aus aller Welt auf Kreuzberger Rasen.

Für die jungen Afghaninnen, die 2010 zum ersten Frauen-Fußball-Kulturfestival „Discover Football“ nach Berlin reisten, war schon der erfolgreiche Weg zum Fußballplatz ein Sieg. In ihrem Heimatland konnten sie aus Angst vor islamistischen Attacken nie trainieren. In anderen Ländern kämpfen Spielerinnen gegen Diskriminierung, Kriegstraumata oder soziale Barrieren.

Der Ball fliegt knapp am Tor vorbei

Auch in diesem Jahr treten bei „Discover Football“ in Berlin wieder Teams aus der ganzen Welt an, die es in ihren Herkunftsländern besonders schwer haben – oder sich besonders stark sozial engagieren. Den Rest des Beitrags lesen »

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Adrenalinkick auf zwei Rädern

Mit seinem Rad legt der 19-jährige Daniel gefährliche Stunts hin. Der Trial-Biker springt über Steine, Treppen oder Brunnen in seiner Heimat St. Petersburg.

Es gibt Orte auf der Welt, die eine so seltsame Kulisse bieten, dass sie auf den Betrachter eine regelrechte Faszination ausüben. Die Gegend um den „Park 300“ im russischen St. Petersburg ist so ein Ort: ein jung angelegter Park mit vielen kleinen Bäumen, dahinter reihenweise Neubauten im sozialistischen Stil. Neue Glashochhäuser mischen sich zwischen Plattenbauten mit bis zu 20 Stockwerken vor einer Meeresbucht und im Hintergrund eine Skyline mit Kreuzfahrtschiffen. Am dreckigen Wasser stehen einzelne Grüppchen und grillen – zum Sitzen ist es zu kalt und der Sand vom Regen nass.

Daniel im Park 300

Für den Russen Daniel ist diese Kulisse der perfekte Trainingsort. Auf den Steinbrocken des Ufers springt er mit seinem Bike von Stein zu Stein: Trial-Biking ist das. Springen und fahren mit einem Rad, das dem eines Mountainbikes oder BMX-Rades ähnelt. Weil die Biker mit ihren Trial-Bikes aber extreme Sprünge und Wendungen machen, sind die Räder anders ausgestattet: Oftmals ohne Sattel, dicke Reifen, extrem rutschfeste Pedalen, leichter Rahmen.

Stuntbike Marke Eigenbau

Der 19-jährige Daniel hat sein Bike selbst zusammengebaut. „In Russland gibt es wenige Geschäfte, die das Zubehör verkaufen, deswegen suche ich mir die Teile selbst zusammen“, sagt Daniel. Er bestellt sie per Internet zum Beispiel aus Großbritannien. Die Community der Trial-Biker in St. Petersburg findet und verabredet sich oft online.
Daniel fährt seit vier Jahren Trial. Den Rest des Beitrags lesen »

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Auf dem Skateboard durch Kabul

Ein bisschen Kindheit in einer zerstörten Stadt: Faranaz Akram, 13, skatet bei der ersten Skateboardschule in Afghanistan.

Nicht einmal ein afghanisches Wort gab es für die rollenden Bretter, mit denen Oliver Percovich und seine Freunde 2007 erstmals durch die afghanische Hauptstadt Kabul flitzten.

Neugierige Kinder folgten dem ungewöhnlichen Trupp, die Skater brachten den Kindern dann das Fahren bei, der Unterricht fand lange in einem leeren Brunnenbecken statt. 2009 gründete der Australier Percovich dann offiziell die gemeinnützige Organisation Skateistan – die erste Skateboardschule in Afghanistan.

Mehr als 330 junge Skater gibt es inzwischen in Kabul, auch viele Mädchen stehen auf den Brettern – was für Afghanistan ziemlich ungewöhnlich ist. Faranaz Akram aus Maimana im Norden Afghanistans ist eine der Skateboarderinnen in dem von Krieg, Krisen und Selbstmordattentaten geschüttelten Afghanistan. Den Rest des Beitrags lesen »

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Discover Football, zweite Runde

2011 treffen sich auf Berliner Rasen erneut Frauenmannschaften aus aller Welt, die nicht nur gut kicken, sondern entweder sozial engagiert und/oder sozial benachteiligt sind.

Durch den Dokumentarfilm „Football Under Cover“ wurde die Multikulti-Frauenmannschaft des türkischen Vereins AL-Dersimspor in Kreuzberg über Berlin hinaus bekannt: Die Fußballerinnen hatten 2006 ein Spiel gegen die iranische Frauennationalmannschaft arrangiert – das erste gegen ein ausländisches Team seit 1979. Valerie Assmann,  Rechts-Außen-Spielerin bei Dersimspor, berichtete auf Fernlokal von diesem utopischen Moment.

Valerie Assmann: "Es zählt nicht nur der Fußball" (Foto: Fernlokal)

Valerie Assmann: "Es zählt nicht nur der Fußball" (Foto: Fernlokal)

Im vergangenen Jahr haben die Fußballerinnen dann erstmals ein internationales Match auf deutschem Rasen initiiert und mehrere Frauenmannschaften  zum Frauen-Fußball-Festival „Discover Football“ nach Berlin geladen. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: „Es zählt nicht nur der Fußball“. Interview mit Valerie Assmann über „Discover Football“

Bei „Discover Football“ treffen in Berlin Frauenfußballteams aus aller Welt aufeinander. Warum es dabei nicht nur um Sport geht, erzählt Initiatorin Valerie Assmann in einem Interview auf Freitag.de

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Fernlokal WM 2010-Spezial: „Discover Football“ – Interkulturelle Begegnung auf dem Rasen

Die Frauenmannschaft des Fußballvereins AL-Dersimspor in Kreuzberg sucht sich gerne interkulturelle Herausforderungen auf dem Rasen. 2006 initiierten die Spielerinnen ein Freundschaftsspiel mit der iranischen Nationalmannschaft, jetzt veranstalten sie mit „Discover Football“ das erste internationale Frauen-Fußball-Kultur-Festival in Berlin.

2004 hatte sich die erste Frauenmannschaft beim türkischen Fußballverein AL-Dersimspor aus Spaß gegründet, 2006 initiierten die Spielerinnen ein legendäres Spiel gegen die iranische Frauennationalmannschaft, für 2010 haben sie ein internationales Fußballfestival – „Discover Football“ – in Berlin organisiert. Vom 6. bis 13. Juli 2010 versammeln sie sieben weitere Mannschaften aus Ländern wie Afghanistan, Sambia, Ecuador oder Österreich zu einem einwöchigen Turnier am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg.

Die Spielerinnen sehen Fußball als Medium der interkulturellen Verständigung und wollen zu einer internationalen Weiterentwicklung des Frauenfußballs beitragen. Bei der Auswahl der Gastmannschaften standen vor allem das soziale Engagement sowie mangelnde Unterstützung in ihrem Heimatland im Vordergrund. Für die Spielerinnen aus Afghanistan ist das Fußballspiel zum Beispiel alles andere als selbstverständlich – in ihrer Heimat müssen sie Angst haben, beim Trai Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: „Jungs ausfummeln“. Ein Interview mit Tine Britt über Fußball

Tine Britt spielt Fußball seit sie laufen kann. Die 21-Jährige kickt bei dem türkischen Verein AL-Dersimspor in Berlin und trainiert auch selbst eine Mini-Mannschaft.

Tine im Porträt

Alles war viel leiser als sonst: Das Stirnband, das Tine Britts Kopftuch festhielt, drückte auf die Ohren und dämpfte die Geräusche. Ansonsten fand sie es nicht störend, mit Hijab Fußball zu spielen. Normalerweise kicken Tine Britt und ihre Mannschaft bei dem türkischen Verein BSV AL-Dersimspor in Berlin aber ohne Kopftuch, im normalen Trikot – und nicht vor 1000, sondern meist vor 50 bis 100 Zuschauern. Doch bei dem Freundschaftsspiel gegen die iranische Frauennationalmannschaft in Teheran mussten sich die Berlinerinnen an die strenge Kleiderordnung halten. Das Match 2006 im Iran ist Tine Britts bisher aufregendstes und ungewöhnlichstes Spiel gewesen.
Zurzeit trainiert sie dreimal wöchentlich und spielt fast jedes Wochenende gegen andere Berliner Mannschaften. Fast hätte die 1. Frauenmannschaft von AL-Dersimspor auch den Aufstieg von der Berlin-Liga in die Regionalliga geschafft. „Wir waren eine Zeitlang Zweite, aber das letzte Spiel haben wir nicht hinbekommen“, ärgert sich die 21-Jährige. Fußball ist für Tine Britt eine Ablenkung vom Alltag, eine Art Freiheit, Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Eine Reise von Kapstadt nach Johannesburg

Von Apartheid bis zu Vuvuzelas: Christian Frey und Kai Schächtele berichten auf ihrem Blog Die WM – ein Wintermärchen? in Text, Bildern, Slideshows und Tonbeiträgen von ihrer Reise von Kapstadt nach Johannesburg und lassen sich auch auf das Südafrika jenseits der Fußballarenen ein.

Das deutsche Duo Frey & Schächtele möchte einen Blick hinter die Kulissen der erste Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden werfen und verarbeitet die Impressionen in gelungenen multimedialen Beiträgen. Christian Frey und Kai Schächtele berichten von interkulturellen Erlebnissen, mangelnder Bildung und Armut, sozialen Projekten oder den unvermeidbaren Vuvuzelas. Die beiden lassen dabei viele Südafrikaner selbst zu Wort kommen, die von ihrem Leben in Townships und anderswo erzählen, von ihrer Fußballleidenschaft oder wie man Xhosa spricht.

Screenshot von "Die Weltmeisterschaft - ein Wintermärchen?"

Screenshot von "Die Weltmeisterschaft - ein Wintermärchen?"

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