Immer mehr Models mit Albinismus erobern die Modewelt – gerade in Afrika könnten sie dazu beitragen, gefährliche Klischees zu entkräften.
Sie hat eine schwarze Familie und ist doch weiß: Diandra Forrest ist hellhäutig, weil ihrer Haut Pigmente fehlen – das afroamerikanische Model mit Albinismus fällt nicht nur auf dem Laufsteg auf. Auch in der Bronx, dem New Yorker Stadtteil, in dem sie aufgewachsen ist, stach sie immer heraus.
Ihr Aussehen verhilft der 20-Jährigen heute zum Erfolg, sie gilt als interessantes Gesicht, in einem Markt, der immer auf der Suche nach dem Exotischen, dem Anderen, ist: der Modewelt. Den Rest des Beitrags lesen »
Gefallen oder Gefahr? Eine neue Wahlkampf-App der amerikanischen Demokratischen Partei zeigt an, wo Gesinnungsgenossen wohnen.
Obamas Partei hat mit der Entwicklung einer neuen App für den Wahlkampf mal wieder Netzaffinität bewiesen: Auf einer Google-Map wird dem Symphatisanten sein eigener Standpunkt angezeigt – und sämtliche andere Anhänger der Demokraten in der Nachbarschaft, mit Vornamen, abgekürztem Nachnamen, Geschlecht und Alter.
Alles blau: Wahlkampf-App zeigt Wähler der Demokraten an
Der Drogenkrieg in Mexiko kostet Tausende von Menschenleben. Wer darüber berichtet, wird selbst zur Zielscheibe.
Wenn Lucy Sosa sich durch die Bildergalerie ihres Mobiltelefons klickt, sieht sie keine Kinder, Tiere oder Urlaubsfotos, sondern ermordete Jugendliche, die mit verdrehten Körpern auf einer staubigen Straße liegen. Oder einen Mann in einer Blutlache. Alltag in Ciudad Juárez, der gefährlichsten Stadt Mexikos: „Wir finden jeden Tag drei oder vier Tote“, sagt Sosa abgeklärt, während sie die Fotos betrachtet.
Als Polizeireporterin der Lokalzeitung „Diario de Juárez“ hat die 41-Jährige schon viel gesehen. Die vergangene Woche begann mit zwei Männerleichen – gefesselte Hände, Folterspuren, Plastiksäcke über dem Kopf. Den Rest des Beitrags lesen »
Verkürzte Nachrichtentexte stärken Chinas Medienpräsenz und erleichtern dem undemokratischen Land erhöhte Aufmerksamkeit.
Eigentlich können sich die Berliner mit RadioEins über ein relativ ausgewogenes Radioprogramm freuen. Kultur, Politik, Lokales und auch zur Hälfte gute, also abseits vom Mainstream, Musik. Nachrichten allerdings können sich die Hörer sparen: kaum länger als der alle 25 Minuten gesendete nervtötend laute Werbeblock berichtet RadioEins das, was BILD, Spiegel und Co. in den Schlagzeilen schon vorher verlautbaren. „Laut Spiegel Online…; einer Studie, die dem Nachrichtenmagazin Spiegel vorliegt…“, ein oft gehörter Satz.
Mal sind es Themen, die nicht nachrecherchiert werden, manchmal kommen die Nachrichten ohne Bedacht. So wie heute: „China hat den Empfang des Dalai Lama von US-Präsident Obama scharf kritisiert…“ Wer eine solche Nachricht sendet, unterstützt die repressive Macht im Osten. Den Rest des Beitrags lesen »
Endlose Bucht, Nachtleben und Hunderte von Hotels: Doch Acapulco hat Glanz verloren.
Acapulco, in den Sechzigern und Siebzigern die „Perle des Pazifik“, Urlaubsdomizil von Stars wie Elvis Presly, Politpromis wie den Kennedys und Möchtegernsternchen, ist inzwischen vor allem Reiseziel für die mexikanische Mittelklasse sowie der Mexikaner aus dem Umland.
Auch Aussteiger vor allem aus den USA und Kanada und schubweise internationale Touristen, deren hochhausgroßes Kreuzschiff im Hafen vor Anker liegt, treiben sich in der Strandstadt herum.
Gewehr im Anschlag
In den Neunzigern führten Umweltverschmutzung und Kriminalität zum Niedergang der Touristenhochburg – ganz sauber scheint das Wasser vor allem in Hafennähe tatsächlich nicht.
Auf den Straßen patroulliert mittlerweile auch Bundespolizei, in schwerer Ausrüstung auf den Ladeflächen schwarzer Jeeps stehen drei, vier, fünf Männer mit Maschinengewehren im Anschlag. Den Rest des Beitrags lesen »
Japan bestimmt die Schlagzeilen. In deutschen Backdiscountern läuft das Drama live. In den USA erlaubt sich ein Moderator, das Schicksal der Notleidenden als gottgewollte Fügung zu bezeichnen.
Keine Fernsehsendung, kein Radio-Magazin oder sonstiges Nachrichtenmedium kommt momentan ohne die ständig neuen und verheerenden Meldungen aus Japan aus. Die dramatische Notsituation der Menschen dort fordert eine durchgehende Berichterstattung, keine Frage.
Erdbeben statt Hits der 80er, 90er und die besten Songs von heute
Fraglich dennoch, ob die Menschen hierzulande mehr Verständnis und Interesse entwickeln, wenn sie das japanische Drama auf einem Flachbildfernseher beim Brötchenkauf der Discountbäckereien beobachten können. Die Entscheidung ob Schoko-Croissant oder Blaubeermuffin fällt, während oberhalb der Selbstbedienungstheke per Live-Übertragung Geröll- und Schlammmassen ganze Dörfer, Häuser und Autokarawanen und wahrscheinlich zahlreiche Opfer über die japanische Landschaft schieben. Die Betroffenheit in der Bevölkerung ist groß, auch wegen der Bilder. Bloß: Wie lange noch?
Konservativer Fehltritt
Was in Bahrain oder Libyen passiert, ist hier im Bäcker vergessen. Die mediale Aufmerksamkeit ist verschoben. Hoffentlich sind die Zuschauer von diesem scheinbar endlosen Tragödie in Japan nicht auch bald abgestumpft. Immerhin fokussiert die deutsche Berichterstattung überwiegend auf Fakten und Analysen. Noch hat sich hier kein berechnend polarisierender Moderator wie der us-amerikanische Glenn Beck erfunden, der in dem japanischen Erdbeben eine gottgeführte Tat vermutete. Vielleicht sollten die Menschen daran erinnert werden, die zehn Gebote einzuhalten, so Beck.
Dagegen sind deutsche Satiremagazine regelrecht harmlos
(Der Beitrag ist schon älter – den Machern kann also keine unpassende Polemik zur aktuellen Situation vorgeworfen werden.)
Und ganz im Ernst: Der Internet-Suchdienst google hat im Übrigen einen Personenfinder für Japan gestartet.
Was alles passiert: Revolution in Ägypten, der Aufstieg der Maras in Zentralamerika und das Märchen vom Digitalen Radiergummi.
Proteste in Ägypten (Foto: mcgilldaily/Flickr)
Offline-Revolte in Ägypten
Vor wenigen Tagen hielten viele Experten es noch für unwahrscheinlich, dass die tunesische Revolution sich auf andere arabische Regimes auswirkt, inzwischen protestieren auch Bürger in Ägypten und dem Jemen. Die Kommunikation und Koordination über das Internet hat dabei besonders für die junge Generation eine große Rolle gespielt.
Ägypten hat aber auch gezeigt, wie plötzlich sich ein Land aus der Netzwelt verabschieden kann und Verbindungen blockiert. Einige Videos und Nachrichten aus den ägyptischen Straßen schaffen es dennoch ins Netz und sind unter anderem bei Global Voices zu sehen. Weitere interessante Links via Netzpolitik.org. Wieso vor allem Israel den Rücktritt der ägyptischen Regierung fürchtet auf Haaretz.com.
Macht der Maras
taz-Korrespondent Toni Keppeler erzählt in einem gut recherchierten Artikel in der aktuellen sonntaz (und in stark gekürzter Form im Netz) von der Entwicklung der Maras von losen Post-Bürgerkriegs-Jugendbanden bis zu straff organisierten, mächtigen kriminellen Netzwerken. Den Rest des Beitrags lesen »
Die USA verzichten auf ihre Forderung, den israelischen Siedlungsbau erneut zu stoppen. Damit hat Israel sich wieder durchgesetzt – ohne Konsequenzen.
Ein kleiner Sieg für Israel: Die USA beharren nicht länger darauf, dass Israel sich auf einen weiteren, 90-tägigen Baustopp auf besetzten Gebieten einlässt. In den Verhandlungen in den vergangenen drei Wochen hatte die US-Regierung Israel im Gegenzug für ein Moratorium sogar eine Lieferung von Kampfflugzeugen und Unterstützung in den UN angeboten – ohne Erfolg.
Umstrittenes Land: Blick auf Jerusalem
Ein dreimonatiger Baustopp sollte eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Friedensgespräche mit den Palästinensern sowie eine Einigung über eine Zwei-Staatenlösung ermöglichen. Nun wollen die USA die Siedlungsfrage vorerst ausklammern und dennoch die Friedensverhandlungen wieder auf den Weg bringen. Wie das aussehen soll, ist allerdings ungewiss. Den Rest des Beitrags lesen »
Youtube-Filme: Viel Trash, aber auch sehenswerte Dokumentationen. Zum Beispiel eine Doku über Frauen und Mädchen, die in Bombay zur Prostitution gezwungen werden und ein Film über sexuellen Missbrauch in der US-Army.
Kung Fu, Spice Girls oder Bollywood: Das Angebot ist noch überschaubar, doch das wird sich ändern – Youtube bietet jetzt ganze Filme (statt der bisherigen zerstückelten Einzelteile). Hier zwei Dokumentationen, die sehenswert sind und den drastischen Missbrauch von Frauen thematisieren.
2500 Frauen und Mädchen verschwinden täglich weltweit – und viele werden in die Prostitution gezwungen. In The Day my God died erzählen Opfer von Trafficking, wie sie entführt wurden und was sie als Sexsklavinnen in Bombay ertragen mussten. Viele von ihnen wurden mit Vergewaltigungen, Gewalt, brennenden Zigaretten oder Säure gefügig gemacht und waren teils erst sechs oder sieben Jahre alt, als sie sich prostituieren mussten. Denn junge Mädchen sind besonders gefragt – in dem absurden Irrglauben, dass Sex mit Jungfrauen (Geschlechts-)Krankheiten heilt und die Potenz steigert.
Sex in the Army zeigt, wie sexuelle Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung fast zum Alltag von US-Soldatinnen gehört Den Rest des Beitrags lesen »