Fernlokal

Online-Magazin für kulturelle Korrespondenzen und Kontraste

WIR CROWDFUNDEN

Wir wollen auch nach der Fußball-WM weiter recherchieren, was in den Favelas von Rio de Janeiro passiert. Dafür brauchen wir Eure Unterstützung.

Wenn Ihr Euch gewundert habt, wo wir so lange waren, hier ist die Erklärung:

Mit unserem Multimedia-Projekt BuzzingCities verfolgen wir seit 2011 den Wandel der Favelas vor den Großereignissen – auf dem Favelawatchblog erzählen wir die Alltagsgeschichten aus der Favela Rocinha, berichten über aktuelles Geschehen und Randnotizen.

Abenteuerliche Ziegelhäuschen, ein Labyrinth aus engen Gassen, eine Stadt in der Stadt, jahrzehntelang von Drogenbanden beherrscht, jetzt von der Polizei besetzt: In Rio de Janeiros größter Favela Rocinha leben 150.000 bis 300.000 Menschen. Und wir – um den Wandel vor, während und nach der WM 2014 festzuhalten. Wir bloggen live aus der Favela und verfolgen mit dem Favelawatchblog was in den Armenvierteln in Rio de Janeiro geschieht. Außerdem schreiben, filmen und berichten wir für unserem Multimediaprojekt BuzzingCities.net – und für deutsche Medien.

Seit 2008 besetzt Brasilien Favelas militärisch, um die Drogengangs zu vertreiben, danach sollen die Armenviertel mit einem Mix aus Präsenz von sogenannten Friedenspolizisten (UPP), Infrastrukurmaßnahmen sowie Sport-, Kultur- und Bildungsangeboten befriedet werden. Doch in vielen Favelas entstehen durch die Besetzung auch neue Probleme. Und ist das Interesse an den Armenvierteln nur Make-Up für die WM – oder ein tatsächlicher Wandel?

Wir würden uns freuen, wenn Ihr Lust habt, uns bei der Crowdfunding-Plattform Startnext zu unterstützen, damit wir unsere Arbeit weiter verfolgen können – und das Material, das wir gesammelt haben, auch in eine Kurz-Doku zu verwandeln. Weitersagen, Twittern, Facebooken und Verteilen über sonstige Kanäle hilft natürlich auch.

Bildschirmfoto 2014-10-22 um 10.21.15

Was wir so tun und vorhaben, ein paar gute Gründe uns zu unterstützen und was mit dem Geld bei erfolgreichem Crowdfunding passieren soll, könnt Ihr bei Startnext nachlesen.

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Fußballtalent ohne Füße

Der elfjährige Gabriel Muniz aus Rio de Janeiro ist leidenschaftlicher Kicker – Füße braucht er dazu nicht.

Sein Idol: Lionel Messi. Sein Lieblingssport: Fußball, natürlich. Gabriel Muniz verbringt jede freie Sekunde auf dem Fußballplatz wie viele Elfjährige in Brasilien.

Fußball: Ein Traum, der viele junge Brasilianer eint (Foto: Diogo Fernando/Flickr)

Fußball: Ein Traum, der viele junge Brasilianer eint (Foto: Diogo Fernando/Flickr)

Er dribbelt, kickt den Fußball in die Luft, umspielt flink die Gegner – auch ohne Füße ist er schneller und wendiger als viele seiner Freunde. Den Rest des Beitrags lesen »

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„Das Leben ist ein Hauch“

Meister der Kurven: Der brasilianische Star-Architekt Oscar Niemeyer ist tot – hinterlassen hat er Hunderte von futuristischen Bauten, die Kunstwerke sind.

Am kommenden Samstag, dem 15. Dezember, wäre Brasiliens großer Visionär und Star-Architekt Oscar Niemeyer 105 Jahre alt geworden – doch Niemeyer starb nur wenige Tage zuvor, am 5. Dezember, in Rio de Janeiro. Niemeyer hat Brasiliens architektonische Moderne geprägt wie kein Zweiter, mehr Künstler als Architekt hat er grazil geschwungene, luftige Gebäude in die Welt gesetzt, die riesigen, futuristischen Kunstwerken gleichen.

„Gelebt, gestorben, angeschissen“, kommentierte Niemeyer die Vergänglichkeit, den Tod, der alles mühsam Erarbeite und Erlebte in Sekunden wieder dahinrafft. „Das Leben ist nur ein Hauch.“ Und gleichzeitig arbeitete Niemeyer mit Hunderten von Bauwerken gegen das Vergessen an, sagte einmal, dass von Tausend Bauwerken vielleicht eines ewig sei.

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E-Lixo Maps: Digitales Recycling in Brasilien

Ein Internetdienst zeigt den Brasilianern an, wo sich der Elektromüll am schnellsten entsorgen lässt.

Kaputter Kühlschrank, alte CDs, Druckerpatronen oder Batterien: Damit die Brasilianer ihren Elektronikmüll nicht einfach auf die Straße stellen oder unter den Hausmüll mischen und der Weg zur nächsten Entsorgungs- oder Recycling-Sammelstelle schneller aufzufinden ist, hat das Instituto Sergio Motta sich einen digitalen Wegweiser ausgedacht.

e-Lixo: Moderne Müllentsorgung (Sreenshot)

Wer auf der e-Lixo Map anwählt, was genau er loswerden will, und seine Adresse eingibt, dem wird auf einer digitalen Karte der passende Sammelpunkt angezeigt. Den Rest des Beitrags lesen »

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Kurzfilmfestival in Rio de Janeiro

Zum 21. Mal veranstaltet Rio de Janeiro das internationale Kurzfilmfestival „Curta Cinema“. Zehn Tage präsentieren sich Filmemacher aus Rio, Brasilien und der ganzen Welt.

Ein Raunen geht durch die Masse als Beitrag vier beginnt: Nahaufnahme einer nackten Frau – nur ihre Beine sind sichtbar, während sie sich die Schnürsenkel um die weißen Rollschuhe bindet. Der Saal des historischen Kinos Odeon in Rios Zentrum ist zur Premiere der diesjährigen Kurzfilme aus Rio de Janeiro, dem „Lançamento Carioca“, vollständig besetzt. Die Filmemacher selbst erscheinen zur Vorstellung, um ihre drei bis zwanzigminütgen Filme vorzustellen.

Dabei variieren die Beiträge von der laienhaften Einpersonen-Geschichte „My Birthday-Party“ über einen einsamen Geburtstag während eines Auslandsaufenthaltes bis zum professionellen Crew-Stück wie „Os Sapos“ oder „As Heranças“, die zwischenmenschliche Beziehungen aufarbeiten. Zum Teil wirken die Filme sehr künstlerisch, ohne Dialog und Interaktion, dafür mit langatmigen Sequenzen.

Internationaler Wettbewerb

In der Gruppe internationaler Beiträge finden sich mehrere deutsche Filme. „Ausstieg“ – ein Monolog, gesprochen auf Bilder einer S-Bahnfahrt in Berlins Mitte. Den Rest des Beitrags lesen »

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Rios Bonde: Wahrzeichen auf dem Abstellgleis

Kaum ein Bild von Rios Künstlerviertel Santa Teresa kommt ohne die kleine gelbe Straßenbahn aus. Doch seit einem Unfall mit Toten ist die Bonde stillgelegt.

Bis die genauen Ursachen geklärt sind, soll die Bonde, eines von Santa Teresas Wahrzeichen, außer Betrieb gesetzt bleiben –  mehr als einen Monat fehlt die gelbe Bahn nun auf den kurvigen Straßen von Santa Teresa. Weil die Bonde einen historischen Wert, wohl eher aber weil sie von enormer touristischer Bedeutung ist, murren die Bewohner des Viertels.

Einige von ihnen gingen Mitte September auf die Straße und forderten die Bonde zurück in Rios Alltag. „Wir wollen die Bonde zurück“ oder „Wann werden wir unsere Bahn zurückerhalten“ stand auf den Banderolen.


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Rio de Janeiro: Proteste gegen Wasserkraftwerk und Waldgesetz

Brasiliens Parlament hat eine neue Regelung des Waldgesetzes verabschiedet. Sie verspricht illegalen Holzfällern im Amazonasgebiet weitere Amnestie.

Dies spielt auch dem Mega-Staudamm-Projekt Belo Monte in die Hände.

In Rio de Janeiro demonstrieren Menschen gegen die Novelle des Waldgesetzes und das riesige Staudammprojekt Belo Monte im Amazonasgebiet. Der Mega-Staudamm soll zum drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt aufsteigen und elf Prozent des brasilianischen Stroms erzeugen. Es wurde Anfang 2011 von der Regierung genehmigt.

Kritiker sehen durch das Staudammprojekt unumkehrbare Probleme: es werde massiv in die Natur des Regenwaldes und des Amazonas eingegriffen – Bäume abgeholzt, Fischkulturen vertrieben. Baumaßnahmen und damit einhergehende Flutung von Gelände fänden auf den Gebieten der indigenen Bevölkerung statt, die zudem aus ihrem Wohnraum verdrängt werde.

Begünstigt wird das Wasserkraftwerkprojekt durch die Novelle des Waldgesetzes (Novo Código Florestal), die illegalen Baumrodern Amnestie garantieren soll. Den Rest des Beitrags lesen »

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Rio de Janeiro – Favelaleben für Einsteiger

Rio ist die Stadt, in dem der schönste Ausblick den Armen gehört.

Copacabana ist der bekannteste Stadtteil der cidade maravilhosa, auch wenn Touristen dabei meist nur an den Strand denken. Doch Rio ist nicht nur die Copacabana. An den Hängen der zahlreichen Berge inmitten der Stadt wuchern die Favelas, die brasilianischen Armenviertel, wie Efeu hinauf.

Filme wie „Cidade de Deus“ oder „Tropa da Elite“, die von dem Leben in den Favelas handeln, erlangten Weltberühmtheit und zeigen die traurigen und düsteren Seiten Rios. In den Siedlungen gehören Gewalt und Drogenhandel zum Alltag. Dennoch wohnen dort viele Menschen, die ein „normales“ Leben führen: sie gehen zur Arbeit, schicken ihre Kinder in öffentliche Schulen, eröffnen einen Lebensmittelladen und feiern die Tore ihres Fußballvereins in der Bar um die Ecke.

In der Favela Pereira da Silva gibt es sogar eine Pension. Nach einer längeren Fahrt in eine entlegene Gegend des Stadtteils Santa Teresa stehen wir vor einem versteckten Eingang in diese Favela.  Mehr auf respect.de

(jja)

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Rio de Janeiro – Brasiliens eigentliche Hauptstadt

Rio de Janeiro – wer kennt sie nicht, die wunderbare Stadt am Atlantischen Ozean – cidade maravilhosa. Gefühlt war jeder schon einmal dort und weiß genau, was die Brasilianer im Leben machen: Karneval feiern, Körperkult zelebrieren und Samba tanzen, am Strand in der Sonne, mit einer Caipirinha in der Hand. Oder sind das alles nur Vorurteile? Ja. Naja. Nein.

Rio de Janeiro ist eine Stadt mit Meer, Strand und Bergen in einer subtropischen Klimazone mit einem pulsierendem Stadtleben. Und weil die Mischung genau diese ist, haben die Cariocas, die Bewohner Rios, einen ganz eigenen Stil. Wer am Strand lebt, nutzt ihn auch. Nicht nur zum Baden. Tägliches Fitnessprogramm ist hoch angesehen und führt dazu, dass dabei gern zugesehen wird. Anders gesagt: Sehen und gesehen werden ist das Ziel von 80 Prozent der ganztäglich flanierenden oder joggenden Strandgänger in Leblon, Ipanema oder Copacabana. Körper ist Kult in jeder Hinsicht. Die Mädels in knappen Bikini-Höschen, die mehr Schnürchen als tatsächlicher Stoff sind, gehören ebenso ins Stadtbild wie die muskulösen Herren in knappen Badehosen, die Surfer in den Wellen und die Capoeiristas am Strand. Und weil das Thermometer auch im Winter die 30-Grad-Marke erreichen kann, zeigen die Cariocas gern viel Haut, bewegen sich überwiegend im Freien und trinken Exotisches wie agua de coco (Wasser der Kokosnuss), Açaí, ein vitaminhaltiges Saftgemisch einer Amazonasfrucht oder eben Caipirinha.

Die berühmte Caipirinha trinken Cariocas auch; sie wird aber eher von Touristen als brasilianisches Nationalgetränk gesehen und gilt besonders in den Strandvierteln als Attraktion. Mehr auf respect.de

(jja)

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Weltgeschehen in Bildern: World Press Photo 09

In der Caixa Cultural in Rio de Janeiro, der Kulturstaette der Caixa-Bank, gastiert zur Zeit die Ausstellung #World Press Photo 09#. Die photojournalistischen Werke werden noch bis zum 23. August 2009 gezeigt und stellen einen visuellen Streifzug durch die letzten Monate dar. Das World Press Photo of the Year 2008 symbolisiert die ersten Wehen der globalen Finanzkrise im Maerz 2008: Ein Polizist manövriert sich mit geladener Waffe durch ein Haus in Cleveland, Ohio, um sich zu versichern, dass die ehemaligen Bewohner das Haus geräumt haben (siehe Postkarte im  Bild).

World Press Photo 2009

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Thematisches

Kulturhauptstädtisches: Fernlokal bei Zwanzig10

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