Fernlokal

Online-Magazin für kulturelle Korrespondenzen und Kontraste

Georgien: Klassenzimmer als Genderlabor

Genderbelange in Georgien – kein Problem? Khatuna Samnidze wollte mit einem Essay-Wettbewerb die Stimmen der jungen Generation sichten. Doch das Ergebnis fiel enttäuschend aus.

Die Visionen und Gedanken der jungen Generation wollte Khatuna Samnidze mit einem Essay-Wettbewerb zu Gender einfangen. „Eine Art indirekter Reasearch sollte das sein“, sagt die Projektkoordinatorin der Heinrich-Böll-Stiftung Tiflis. „Wir wollten wissen, welche Beziehungen Studenten und Studentinnen zu Gender haben, um darüber nachzudenken, welche Folgeprojekte sinnvoll sind.“

An fünfzehn privaten und staatlichen Universitäten in Tiflis hatten sie den Wettbewerb ausgeschrieben, sowie im Internet. Das Ergebnis fand Samnidze enttäuschend, nur 50 BewerberInnen hatten Texte eingesandt. Auch inhaltlich zeigte sich Aufklärungsbedarf. „Das Bewusstsein für Gender ist selbst an Universitäten sehr gering“, sagt sie. In ländlichen Regionen dürften die Wissenslücken dann noch dramatischer sein. Eine Geschlechtersensibilität existiere in Georgien vor allem auf dem Papier, sobald man unter die Oberfläche gehe, sehe es problematisch aus. Eine Studie hätte etwa ergeben, dass die Mehrheit der Frauen häusliche Gewalt als ihr persönliches Problem sehen, viele glauben auch, wenn eine Frau von ihrem Mann geschlagen werde, habe sie es verdient. Den Rest des Beitrags lesen »

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Seh-Pause: Colouring Berlin

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Call for Papers: 11. International Conference „Migration and Culture“

Vom 16. bis zum 18. Juni 2011 findet die 11. Internationale Konferenz „Migration und Kultur“ an der Universität Klagenfurt in Österreich statt.

Die Organisatoren schreiben: „Im Rahmen der Konferenz soll das Spannungsverhältnis, das dem Kulturbegriff bzw. dessen zugrunde liegenden Konzepten inhärent ist, für den Kontext Migration vor dem Hintergrund aktueller theoretischer Debatten und empirischer Befunde diskutiert werden.“

Bis zum 5. Januar 2011 können Proposals eingereicht werden. Mehr Informationen

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Argentinisches Wanderkino: Unterwegs auf staubigen Straßen

Flüchtige Filme für Dörfer, Gefängnisse oder Schulen: Das Cine Móvil bringt Kino bis in die letzten Winkel Argentiniens – und ist auch durch Deutschland gereist.

Die Befürchtung vieler Häftlinge, dass die Zeit nach dem Gefängnis schlimmer sein könnte als die Zeit darin, ist universell. Auch die Insassen der Justizvollzugsanstalten in Berlin, Hamburg oder Rottenburg stellten Gemeinsamkeiten mit dem Argentinier aus Un Oso Rojo, Der rote Bär, fest. Nach seiner Entlassung wird der Protagonist des Films von Adrián Caetano mit seiner zerrütteten Ehe konfrontiert, trifft auf gesellschaftliche Vorurteile und strauchelt bei der Rückkehr in den Alltag.

Parallelen zur deutschen Lebenswirklichkeit lassen sich in allen 14 Filmen entdecken, die das argentinische Wanderkino Cine Móvil aus der Provinz Córdoba bei seiner sechswöchigen Deutschlandreise gezeigt hat – es ging um Migration und die Spätfolgen von Diktatur, Zukunftsperspektiven für Jugendliche oder um die Wirtschaftskrise.


Im September und Oktober hat das Cine Móvil-Team insgesamt 6000 Kilometer quer durch Deutschland zurückgelegt und durch die nationalen Filme, aber auch durch die spezielle Art der Präsentation argentinische Kultur zu Gefängnissen, Kulturinstituten, Schulen und kleinen, kinofreien Orten transportiert.

Auch das Kinosterben ist eine deutsch-argentische Gemeinsamkeit. „Unterwegs sind wir an einigen leerstehenden Kinos vorbeigekommen“, sagt die deutsche Journalistin und Filmemacherin Ute Schneider, die in Córdoba lebt und die Deutschlandtour des Wanderkinos mitorganisiert hat. Den Rest des Beitrags lesen »

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„Die Presse“-Recherchestipendien

„Die Presse“ schreibt die Recherchestipendien Reportage ´11 und Reportage ´11-Ost aus.

Wir sind zwar schon zu alt, aber vielleicht gibt es Fernlokal-LeserInnen zwischen 18 bis 26 Jahren, die in Österreich wohnen und eine spannende Reportageidee umsetzen möchten: Die österreichische Zeitung „Die Presse“ sucht noch bis zum 28. Oktober 2010 Jungjournalisten, die sich mit einer Reportageidee für ein Reisestipendium bewerben möchten. Während der Votingphase (10.11. bis 1.12.10) werden die zwölf besten Kandidaten mit ihren Story-Ideen, ihren Reiseplänen, und der Begründung, warum sie mitfahren wollen, online präsentiert. Der oder die GewinnerIn des Wettbewerbs „Reportage ´11“ kann ein beliebiges internationales Ziel auswählen, bei dem Zusatzwettbewerb „Reportage ´11-Ost“ geht es nach Ost- und Südosteuropa (außer Russland und Belarus) oder die Türkei. Begleitet wird die Reise von dem Die Presse-Außenpolitik-Redakteur Wieland Schneider. Den Rest des Beitrags lesen »

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Youtube-Filme: Trafficking in Bombay, Missbrauch in der US-Army

Youtube-Filme: Viel Trash, aber auch sehenswerte Dokumentationen. Zum Beispiel eine Doku über Frauen und Mädchen, die in Bombay zur Prostitution gezwungen werden und ein Film über sexuellen Missbrauch in der US-Army.

Kung Fu, Spice Girls oder Bollywood: Das Angebot ist noch überschaubar, doch das wird sich ändern – Youtube bietet jetzt ganze Filme (statt der bisherigen zerstückelten Einzelteile). Hier zwei Dokumentationen, die sehenswert sind und den drastischen Missbrauch von Frauen thematisieren.

2500 Frauen und Mädchen verschwinden täglich weltweit – und viele werden in die Prostitution gezwungen. In The Day my God died erzählen Opfer von Trafficking, wie sie entführt wurden und was sie als Sexsklavinnen in Bombay ertragen mussten. Viele von ihnen wurden mit Vergewaltigungen, Gewalt, brennenden Zigaretten oder Säure gefügig gemacht und waren teils erst sechs oder sieben Jahre alt, als sie sich prostituieren mussten. Denn junge Mädchen sind besonders gefragt – in dem absurden Irrglauben, dass Sex mit Jungfrauen (Geschlechts-)Krankheiten heilt und die Potenz steigert.

Sex in the Army zeigt, wie sexuelle Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung fast zum Alltag von US-Soldatinnen gehört Den Rest des Beitrags lesen »

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Wirtschaftswünder: Erfolgreiche Unternehmer mit Migrationshintergrund

In der Integrationsdebatte ist oft vom türkischen Gemüsehandler die Rede, doch die Realität ist vielfältiger: Erfolgreiche Unternehmer mit Migrationshintergrund beleben die deutsche Wirtschaft.

Der Supermarkt an der Ecke oder die Döner-Bude: Viele Migranten machen sich als Einzelhändler oder in der Gastronomie selbstständig. Aber auch in anderen Branchen haben sich Unternehmer, die mit unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind, durchgesetzt.

Die Journalistin und Unternehmerin Esin Rager hat türkisch-deutsche Eltern und wurde 1968 in Washington, D.C., geboren – sie hat auch in Ankara, Moskau, Wien und Hamburg gelebt. Als Gründerin und Geschäftsführerin des Hamburger Unternehmens Samova verkauft Esin Rager moderne Teekultur.

Mit preisgekröntem Verpackungsdesign, Tanztees und experimentellen Teesorten, mit denen man auch Cocktails mixen kann, erwirtschaftet die Firma derzeit etwa 1,5 Millionen Euro im Jahr. Den Rest des Beitrags lesen »

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Deutsche Bier-Pioniere im Ausland: Das Ende der glorreichen Zeiten

Von Brasilien bis China: Deutsche Braumeister haben das Bier in der ganzen Welt verbreitet, darunter auch Sorten mit gewöhnungsbedürftigen Geschmacksrichtungen. Jetzt interessiert sich kaum einer mehr für die Deutschen.

Der erste Einsatz von Hans-Heinz Stecker in Xi’an war gleich eine Notoperation. Die chinesische Brauerei, die der Braumeister 1987 beraten sollte, befand sich noch mitten im Bau, die Fertigstellung der Sudhaussteuerung hätte weitere vier Monate gedauert – doch das erste Bier musste fertig werden.

Mit Funkgeräten von der chinesischen Polizei verteilten sich der Magdeburger und sein Team auf verschiedene Stationen und funkten sich Signale wie „Wasser auf“, „Rührwerk ein“ oder „Schrotkasten öffnen“ zu. Mal kam von der zentralen Energieversorgung kein Dampf, kein Wasser oder der Strom fiel aus. Doch trotz aller Schwierigkeiten hatten sie nach 38 Stunden drei Sude gebraut, gekühlt und mit Hefe angestellt.

Hans-Bier: Deutsche Brauer haben das Bier in der ganzen Welt verbreitet.

Hans-Bier: Deutsche Brauer haben das Bier in der ganzen Welt verbreitet.

Inzwischen ist der 80-Jährige 25 Mal nach China gereist, um Aufbauarbeit im Brauereiwesen zu leisten. Eine Anzeige in einer Fachzeitschrift hatte ihn kurz vor seiner Rente zu dem abenteuerlichen Job geführt: Die Chinesen suchten deutsche Experten, er sagte spontan zu.

Die Braumeister aus Deutschland haben im Ausland einen guten Ruf. Doch deutsche Bier-Pioniere wie Stecker gibt es nur noch selten. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernverlinkt #1: Brasilien – Das Ende der Lula-Ära

Am Sonntag wählt Brasilien: Staatschef Lula Inácio da Silva darf nicht mehr antreten und hat während der Wahlkampagne Dilma Rousseff als seine Nachfolgerin aufgebaut. Unter Lula ist Brasilien zur wichtigen Wirtschaftsmacht aufgestiegen – doch den oder die neue StaatschefIn erwarten auch große Probleme. Was das Netz dazu meint.
Lulas Erfolg zu übertreffen wird fast unmöglich sein. Der Präsident gilt als wichtiger Wegbereiter des brasilianischen Wirtschaftswachstums. Doch das wird zukünftig nicht einfach so weitergehen. Und wenn Dilma Roussef gewinnt, muss sie zudem erst einmal aus dem Schatten ihres Förderers treten.

The Economist: „Brazil’s presidential election. The handover“
Birgit Jennen/FTD: „Holprige Straßen bremsen Brasiliens Wachstum“

Wirtschaftsmacht und Land der sozialen Gegensätze: Der neue Präsident erbt auch Probleme. (Foto: Fernlokal)

Wirtschaftsmacht und Land der sozialen Gegensätze: Der neue Präsident erbt auch Probleme. (Foto: Fernlokal)

Kampf um den Regenwald
Der Aufschwung Brasiliens zur südamerikanischen Wirtschaftsmacht ging in den vergangenen Jahren oft auf Kosten der Umwelt voran. Der österreichische Bischof Erwin Kräutler wurde 2010 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet, da er sich seit Jahren gegen das umstrittene Staudammprojekt Belo Monte und die Armut der Indigenas engagiert. Dabei steht er inzwischen unter Polizeischutz – da er nur knapp Mordanschlägen entging. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal Soundtrack #1: „Marathon“ von Tennis

„Soundtrack of my summer“, „keep thinking of Alvin and the Chipmunks“, „this song will be on some stupid tv ad for some dumb cell phone in like 3 months but its a great song so“: Eine Collage der YouTube-Kommentare beschreibt „Marathon“ von Tennis gar nicht schlecht.

Die Band stammt aus Denver, Colorado und besteht aus A. Moore, P. Riley, J. Barone. Frontfrau und einer der Musiker sollen verheiratet sein. Mehr muss man eigentlich erstmal gar nicht wissen.

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Thematisches

Kulturhauptstädtisches: Fernlokal bei Zwanzig10

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