Genderbelange in Georgien – kein Problem? Khatuna Samnidze wollte mit einem Essay-Wettbewerb die Stimmen der jungen Generation sichten. Doch das Ergebnis fiel enttäuschend aus.
Die Visionen und Gedanken der jungen Generation wollte Khatuna Samnidze mit einem Essay-Wettbewerb zu Gender einfangen. „Eine Art indirekter Reasearch sollte das sein“, sagt die Projektkoordinatorin der Heinrich-Böll-Stiftung Tiflis. „Wir wollten wissen, welche Beziehungen Studenten und Studentinnen zu Gender haben, um darüber nachzudenken, welche Folgeprojekte sinnvoll sind.“
An fünfzehn privaten und staatlichen Universitäten in Tiflis hatten sie den Wettbewerb ausgeschrieben, sowie im Internet. Das Ergebnis fand Samnidze enttäuschend, nur 50 BewerberInnen hatten Texte eingesandt. Auch inhaltlich zeigte sich Aufklärungsbedarf. „Das Bewusstsein für Gender ist selbst an Universitäten sehr gering“, sagt sie. In ländlichen Regionen dürften die Wissenslücken dann noch dramatischer sein. Eine Geschlechtersensibilität existiere in Georgien vor allem auf dem Papier, sobald man unter die Oberfläche gehe, sehe es problematisch aus. Eine Studie hätte etwa ergeben, dass die Mehrheit der Frauen häusliche Gewalt als ihr persönliches Problem sehen, viele glauben auch, wenn eine Frau von ihrem Mann geschlagen werde, habe sie es verdient. Den Rest des Beitrags lesen »
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