Kulturelle Stereotypen lassen sich aufzählen wie ein Erstklässler das Alphabet herunterleiert: Argentinier sind leidenschaftliche Tangotänzer und fanatische Fußballfans. Lederhosentragende Deutsche trinken Bier. Bei der Betrachtung argentinischer Alltagssituationen aus deutscher Perspektive ergibt sich Folgendes: typisch argentinisches und gleichzeitig undeutsches in Buenos Aires.
Müll wird nie getrennt. Egal ob Plastik, Bio-Abfall, Glas oder Papier – in Argentinien/Buenos Aires kommt alles in einen Sack (es soll auch eine Ausnahme geben).
Kinder sind überall gern gesehen: Sie schreien, reißen Packungen in Geschäften auf und greifen nach dem Wasserglas auf dem Nebentisch – und trotzdem haben der gediegene Herr oder der noble Verkäufer ein Winkehändchen, ein Kosewort oder eine Nascherei für sie bereit.
Die breiten Avenidas der argentinischen Hauptstadt quellen morgens bis abends mit Autos über. Verrostete halbe Schrottkarosserien teilen sich die Straßen mit hunderten Bussen und Taxis. Trotz der Zielsetzung Argentiniens die Richtlinien des Kyoto-Protokolls freiwillig einzuhalten, scheint keine Vorschrift für Katalysatoren oder sonstige Rußpartikelreduktion zu existieren. Eine Feinstaub-Plakette würde einige Stadtteile zu Fußgängerzonen machen, viele Autos fahren noch mit bleihaltigem Benzin.
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