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Parlamentswahlen in Argentinien

Nach einem aggressiven Wahlkampf ist es nun soweit: Am heutigen Sonntag finden die argentinischen Parlamentswahlen statt. Echtes Vertrauen in (eine neue) Politik existiert jedoch – unabhängig vom Ausgang der Wahlen – nicht.

Bei den Parlamentswahlen wird ein Drittel der Senatoren – 24 von insgesamt 72 (jeweils drei aus den acht Provinzen Catamarca, Chubut, Córdoba, Corrientes, La Pampa, Mendoza, Santa Fe, and Tucumán) und die Hälfte der Abgeordnetensitze (127 von 257) neu bestimmt. Fast 28 Millionen Wahlberechtigte geben heute ihre Stimme ab – und obwohl die jetzige Regierung nicht wirklich beliebt ist, finden viele Argentinier, dass es keine echte Alternative gibt. Ihren Unmut können sie nicht einmal durch Abstinenz von der Wahlurne ausdrücken – in Argentinien sind alle Staatsbürger per Gesetz zur Wahl verpflichtet.

Zumindest dem medialen Politzirkus haben sich einige entzogen. „In den letzten Wochen habe ich den Fernseher nicht mehr angemacht“, so eine Argentiniern mit deutschen Wurzeln, „überall Wahlkampf und alle sagen das Gleiche“. In 50 Jahren habe er keinen Wahlkampf erlebt, in dem ein Großteil der Medien auf einem so hohen Aggressionsniveau Stellung bezogen hätte, schreibt auch Marcelo Capurro, der Herausgeber der gesellschaftspolitischen Wochenzeitschrift Debate. Den Rest des Beitrags lesen »

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„Tag gegen Folter“ vergessen

Am 26. Juni 2009 sollte eigentlich der „Internationale Tag zur Unterstützung der Opfer der Folter“ stattfinden. Stattdessen lag die mediale Aufmerksamkeit größtenteils auf dem Tod von Pop-König Michael Jackson bzw. den argentinischen Wahlen. Selbst das Geschehen im Iran, das hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen die aktuelle Verbindung zum Gedenktag darstellt, wurde auf der Medienagenda zur Seite gedrängt.

1997 erklärte die UN-Generalversammlung den 26. Juni zum „Internationalen Tag zur Unterstützung der Opfer der Folter“, um vergangener Menschenrechtsverletzungen zu gedenken und auf aktuelle wie zukünftige aufmerksam zu machen – sei es in Form von seelischer oder körperlicher Gewaltanwendung.

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Islas Malvinas: Machtpoker um Inselgrüppchen

Die Falklandinseln sind eine beschauliche Inselgruppe im Südatlantik, deren Geschichte vor allem aus den Anspruchsmeldungen verschiedener Nationen besteht. 1982 wurden sie im absurden Tauziehen zwischen Argentinien und Großbritannien zum Schauplatz eines sinnlosen Krieges.

In den letzten Wochen war der Schmerz der Niederlage – den einige Kriegsveteranen am Plaza de Mayo sonst mit einer Dauer-Dependance 365 Tage im Jahr demonstrieren – wohl noch präsenter als sonst. Ebenso der Ruf nach Rückgabe der Inseln, welche aktuell zum britischen Überseeterritorium gehören: „Las Malvinas son argentinas“, die Malwinen (oder Falklandinseln, wie die Briten sie nennen) gehörten zu Argentinien. Zur selben Zeit hatten nämlich Anfang der 80-er Jahre Invasion und Kampf um die Falklandinseln stattgefunden, die im Status-Quo endeten: Am 2. April 1982 hatten die Argentinier die Inselgruppe besetzt, wenige Wochen später holten die Briten zum Gegenschlag aus, der schließlich die argentinische Kapitulation am 14. Juni 1982 erzwang.

Argentinische Archillesferse

Die Malwinen sind die Achillesferse des argentinischen Nationalstolzes. Argentinische Schüler lernen im Unterricht, dass das Inselgrüppchen geografisch Teil Lateinamerikas ist – und dass die Briten als Kolonialmacht agieren. Auch die amtierende Präsidentin Christiana Fernández de Kirchner erneuerte den argentinischen Anspruch – wie jedes Jahr – in einer offiziellen, an die Weltgemeinde gerichteten Verlautbarung.

Dabei sind die Inseln nicht besonders spektakulär, allenfalls ein zerklüftetes Naturparadies mit verschiedenen Vogelarten und Seehunden, Tümmlern und Delfinen vor der Küste. Das Archipel besteht aus den beiden größeren Inseln Ost- und Westfalkland und circa kleineren 200 Insel. Nicht einmal 3.000 Inselbewohner verteilen sich größtenteils auf die Hauptstadt Stanley und wenige kleine Miniatur-Siedlungen. Dass unter dem Meeresgrund möglicherweise Erdölvorkommen lagern, wurde auch erst 2009 entdeckt.

Und dennoch wurde das Inselgrüppchen immer wieder zur Projektionsfläche für multikulturelle Besitzansprüche. 1592 waren sie von einem englischen Seefahrer gesichtet worden, als erstes setzten die Franzosen ihren Fuß dann 1690 auf das Land im Meer und gründeten auch die erste Siedlung. Zwei Jahre später flaggte die Insel unter spanischer Krone. Danach stritten sich zuerst England und Spanien, dann nach 1816 England und Argentinien um das Gebiet. Argentinien beanspruchte das Land von seiner ehemaligen Kolonialmacht Spanien geerbt zu haben, die Briten argumentierten damit, dass die Inselbewohner fast alle britisch seien. 1833 schuf Großbritannien mit der Installation einer Marinebasis Tatsachen, seit 1837 sind die Falklandinseln eine britische Kolonie.

Falklandkrieg – ein ungleiches Kriegsspiel

1982 herrschte in Argentinien die seit 1976 – mit verschiedenen führenden Köpfen – installierte Militärregierung, welche zur Stärkung ihrer politischen Macht auf ein Kombinat aus Repression, Verfolgung und Folter sowie Kriegs(-drohungen) setzte. Angesichts einer heftigen Finanzkrise und steigender Proteste sollte der Konflikt um die Inseln zerstrittene Flügel sowie Volk und Regierung einen und vom eigentlichen Zustand ablenken. Britischer Widerstand wurde nicht erwartet: Zum einen hatten die Briten in den Jahren zuvor Handlungsspielraum signalisiert (falls die Inselbewohner sich Richtung Argentinien orientieren wollen würden), zum anderen hatten sie nur ein wenige Marines und Beamte auf den Falklandinseln stationiert – und Großbritannien schien weit, weit weg. „The Junta expected maximum gains and minimal losses“, so der Historiker David Rock. Auch der Rückendeckung der USA war man sich sicher.

Anfang April nahmen die Argentinier die Malvinas ein und erzeugten auf der anderen Seite Überraschung und Entrüstung. Innerhalb von zwei Wochen, in denen der Schutz der britischen Inselbewohner zur Verteidigung von Demokratie (gegenüber dem argentinischen Militärregime) hochstilisiert wurde, mobilisierte die britische Regierung – der der Popularitätsschub im Übrigen auch nicht ganz unrecht kam – ihre Flotte. Doch auch die Briten hatten sich darin verschätzt, dass der Anblick der königlichen Marine den blitzartigen Rückblick der unerfahrenen und schlecht ausgestatteten Argentinier nach sich ziehen würde.

Und so wurde mit Verlusten auf beiden Seiten um die Insel gekämpft – auch mit umstrittenen Coups wie dem Versenken des argentinischen Kriegsschiffs „General Belgrano“ durch die Briten, obwohl sich dieses außerhalb des als Kriegszone deklarierten Gebietes befand. Nach einer Aufforderung an beide Seiten, sich in Verhandlungen zu nähern, schlug sich schließlich auch die USA auf die Seite der Briten. Bei Minusgraden, Schnee und Regen und einer miserablen Organisationsstrukur auf Seiten der Argentinier wurden diese bis in die Hauptstadt zurückgedrängt, wo schließlich am 14. Juni nur noch die Kapitulation übrig blieb. 1.000 Menschen starben in dem Konflikt, davon 3/4 Argentinier. Kein Wunder, waren die professionellen Militärkräfte doch schon vor dem Anrücken der britischen Flotte zur Sicherung der argentinischen Grenzen zurück aufs Festland abkommandiert worden.

Sieg der Demokratie

Die Falklandinseln waren am Ende ein kostspieliger Einsatz im Poker um die Macht. Thatcher gewann, Galtieri verlor. Die vorher unpopuläre eiserne Lady konnte durch den Appell ans Nationalgefühl deutlich punkten. In Argentinien bedeutete der Verlust der Inseln das Ende des Galtieri-Regimes und damit die Rückkehr zur Demokratie. Die Junta war gezwungen, ob der Massenproteste Wahlen zuzulassen und 1983 wurde Alfonsín als erster ziviler Präsident nach der Ära der Militärdiktatur gewählt.

(sop)

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Die Unsichtbarkeit argentinischer Kunst – Interview mit Susanne Franz

Susanne Franz lebt seit 1993 in Buenos Aires und arbeitet als stellvertretende Chefredakteurin und Kunstkritikerin für das Argentinische Tageblatt, die deutschsprachige Wochenzeitung in Buenos Aires. Mehr Raum für Kunst und Kultur hat die Kölnerin sich im Netz erobert und veröffentlicht seit 2004 einen wöchentlichen Ausstellungskalender, Porträts, Berichte und Kritiken in ihrem zweisprachigen Blog Kunst in Argentinien.

Wie sind Sie zum Bloggen gekommen?

Ich bin Kunstkritikerin für das Argentinische Tageblatt und habe früher sehr viel geschrieben, Ausstellungen besucht und kenne mich ganz gut aus im Kunstbetrieb. Als wir noch im Großformat erschienen sind, habe ich noch zwei, drei Kritiken pro Woche veröffentlicht. Aber nach der Umstellung haben sie einfach keinen Platz mehr gehabt, es gibt jetzt nur noch eine Kulturseite.

Ich habe das Blog dann gegründet, um Sachen zu veröffentlichen, die ich im Tageblatt nicht veröffentlichen kann. Aber in letzter Zeit habe ich sehr wenig geschrieben, da ich beim Tageblatt sehr viele redaktionelle Aufgaben übernommen habe, ich gehe zur Zeit auch selten auf Ausstellungen.

susanne_franz

Was passiert dann aktuell auf Ihrem Blog?

Ich versuche das Blog mindestens ein- oder zweimal wöchentlich zu aktualisieren, am Wochenende , meistens fünf, sechs Stunden. Ich stelle mindestens einen zweisprachigen Ausstellungskalender zusammen, das ist mehr ein Service für Leute, die auch tatsächlich hier sind. Und dann ein bis zwei Artikel pro Woche, teilweise veröffentliche ich auch Beiträge von anderen Redakteuren, die im Argentinischen Tageblatt erschienen sind. Aber es könnte halt noch viel mehr passieren.

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Ruhm & Ehre: Tschiffely’s Ritt nach New York

Evita und Maradona kennt man noch, vielleicht auch den argentinischen Literaten Borges und den Tango-Star Gardel. Aber Aimé Félix Tschiffely? Der in der Schweiz geborene Argentinier legte auf dem Pferderücken 1925 die unglaubliche Strecke von 10.000 Meilen zurück – von Buenos Aires bis nach Washington.

Tschiffely wurde 1895 in Bern geboren und verließ die Schweiz als junger Lehrer. Von den Ranchern und Gauchos der argentinischen Pampa, mit denen er sich anfreundete, lernte er viel über Pferde. Dennoch war er kein versierter Reiter als er beschloss, die Reise anzutreten, die ihm Weltruhm bescheren sollte – und von der ihm von allen Seiten abgeraten wurde.

Wilder Ritt - von Argentinien nach New York

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Neu: Magazin für Sprachkultur

Und wieder ein neues Magazin, das dem Berliner Milieu entsprungen ist: „txthype“ wurde von Studenten der Universität der Künste erdacht und  stellt die deutsche Sprache in den Mittelpunkt.

Sprache ist oft unbewusster Begleiter, wird verschluckt und verschliffen, gemischt, transformiert, situativ angepasst. Erst durch die Distanz wird oft die Schönheit der eigenen Sprache bewusst, wie es der Sprachkünstler, Dichter und Journalist Heine treffend beschrieben hat:

„Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.“

txthype - Magazin für Sprachkultur

txthype - Magazin für Sprachkultur

Mit txthype möchte ein studentisches Team der Universität der Künste Berlin ein Forum für die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache schaffen. Dabei wird Sprache – inklusive kreativer Varianten und die umstrittenen Anglizismen – als Teil der Alltagskultur angegangen und debattiert. Den Rest des Beitrags lesen »

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Kunst statt Zigarette

Wie viel Raum eine Schachtel Zigaretten für Kunst bietet, macht das Centro Cultural Recoleta in Buenos Aires mit der Ausstellung „La máquina de arte“ sichtbar: Ein Dutzend antiker, teils Variete-, teils Pop-Art-verwandter Zigarettenautomaten wurden neu befüllt – mit Kunstwerken statt Ware.

Exponate

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Kurzfilmrolle: „What means Democracy?“

Why democracy? war die Leitfrage verschiedener Kurzfilme, die im Rahmen des Kino-Festivals der Menschenrechte in Buenos Aires gezeigt wurden. Unter anderem ging es um einen italienischen Piratensender, um den ethisch skrupellosen Nachrichtensprecher von SABC und die Rolle des Internets in der Demokratischen Republik Kongo.

„What is democracy?“ lautet die Frage, die beim „Miss Democracy“-Contest entscheidend ist und von der blonden und wenig intelligenten Siegerin aus Seattle erfolgreich beantwortet wird: Mit Verweis auf einen Hamburger – denn der werde schließlich basisdemokratisch international von allen verspeist, sorge für Arbeit für Immigranten und sei ganz einfach leckerrr – und durch eine Cheerleader-Tanzeinlage („Give me a D-E-M-O-C-R-A-C-Y“). So ironisch wurde die Demokratieproblematik in keinem anderen Kurzfilm skizziert -und dennoch kamen die meisten der Beiträge zu Why democracy? zum gleichen Schluss: „Demokratie“ wird oft ebenso oft unverstanden wie unangebracht eingesetzt.

Die Kurzfilmrolle Why democracy? wurde gestern Abend im Rahmen des whydemocracy11. Menschenrechte-Kinofestivals Festival Internacional DerHumALC, das vom 27. Mai bis zum 10. Juni 2009 internationale Shorts, Dokumentationen und Spielfilme zeigt, im Goethe Institut in Buenos Aires präsentiert. Die facettenreiche Zusammenstellung ist Teil des Projekts Why democracy?, das 2007 von der koordinierenden NGO Steps international und um die 40 internationalen Sendern durchgeführt wurde: „Each of the broadcasters – an A-Z which includes everyone from Al Arabiya to ZDF – will be producing a locally-based seasons of film, radio, debate and discussion to tie in with the global broadcast of the Why Democracy? films.“ Neben den 22 Kurzfilmen, die oftmals von ehemaligen Teilnehmern des Berlinale Talent Campus produziert worden waren, wurden ebenso zehn einstündige Filme gedreht. Die Trailer der Kurzfilme und Zusatzinformationen sind alle auf der Projekt-Webseite einzusehen.

Italo-Piraten

Eröffnet wurde die Kurzfilmrolle mit einem sehr konkreten Demokratieverständnis in Interferenze aus Italien: Das Recht auf Information und Informationsfreiheit entert der italienische Piratensender Orfeo – wie einige andere Alternativmedien – über die Frequenzen von MTV und anderen offiziellen Sendern, der angesichts Berlusconis Mediendominanz 2002 gegründet wurde und sich seitdem zum Telestreet Network mit etwa 150 Stationen vergrößert hat. Gezeigt wird, was im Staatsfernsehen ausgeblendet wird: Alltag und Probleme von Immigranten, Lokales, Proteste, Kritik. Orfeo möchte den passiven Zuschauer zum Sender machen und strebt nach der Eroberung und Gestaltung des öffentlichen Raums.

Auch unter Mafiosi sind Piratensender übrigens populär: 2007 war beispielsweise für Radio Nuova Ercolano aus Neapel Sendepause – die Polizeit hatte mitgeschnitten, wie der neapolitanische Birra-Clan inhaftierte Mitglieder durch codierte Musikwünsche und Grüße informierte. Ein Medium ist eben immer nur Medium – und wird erst durch emanzipatorischen Gebrauch zum Mittel der Demokratie.

Riaan Cruywagen: Medienprominenz ohne Rückkgrat

Wie erschreckend kritiklos staatlich inszenierte Nachrichten von einem Nachrichtensprecher präsentiert werden, zeigt Lucilla Blankenberg aus Kapstadt in „Don`t shoot“, einem Kurzportrait von Riaan Cruywagen, “The face of news in South Africa”.

Cruywagen, seit 1975 Anchorman des südafrikanischen Senders SABC, sieht seinen Job – auch im Rückblick auf die Ära und die offensichtlichen Gewaltanwendungen des Apartheid-Regimes – im reinen Vorlesen von staatlich produzierten News – ob diese nun stimmen oder nicht, ist für ihn selbst relativ irrelevant, diese Entscheidung überlässt er dem Publikum. Als Maßstab lässt er nur die Professionalität der Präsentation zu. Soviel zum ethischen Selbstverständnis des Medienpersonals und der Notwendigkeit dieser immerwährend aktuellen Debatte.

Kinshasa 2.0

Kinshasa 2.0 skizziert die Zustände in der „Demokratischen“ Republik Kongo am Beispiel der Geschichte der Politikerin Marie-Thérèse Nlandu und ihrer Familie und zeigt auf, wie das Internet hier kleine Freiräume eröffnen konnte. Ende 2006 wurde die Präsidentschaftkandidatin von Militärs verschleppt und angeklagt.

Nlandu

Nlandu

Der Blogger Mvemba Phezo Dizolele schrieb damals über die Kluft zwischen den demokratieverheissenden Verlautbarungen des neuen Präsidenten Kabila und dem desolaten Zustand des (Un-)Rechtsstaates:

In his December 6 inauguration speech, President Joseph Kabila promised to initiate a deep change of mentality, based on good governance, democracy and the respect of human rights. That promise, however, sounded hollow to most Congolese.

On November 21, three weeks before the inauguration, a special unit of the police arrested Marie-Thérèse Nlandu Mpolo Nene, 53, a prominent and respected lawyer, former presidential candidate, and a member of Jean-Pierre Bemba’s Union pour la Nation. She is married and has four children. Her family says her health has deteriorated in detention.

(…)

If indeed, Nlandu and her associates were involved in anything illegal, let the people hear the charges in a court of law. Let the country see the evidence against her. Let the prosecution and defense teams joust in front an independent judge. Let witnesses come forward and testify.

The Congolese people want to believe that this time their leaders mean to build a democratic society. They want a deep change of mentality, based on good governance, democracy and the respect of human rights. That was the promise they heard from President Kabila on December 6. Let justice prevail.

Der Dokumentarfilm arbeitet mit Second-Life-Szenen und Drehmaterial aus Kinshasa, bei dem ein an verschiedenen Orten aufgestellter Pappmaschée-Soldat die immerwährende Präsenz des Militärs symbolisiert. Erst über das Internet konnte internationale Hilfe mobilisiert werden (wie über Amnesty), so dass durch internationalen Druck die Freilassung von Marie-Thérèse Nlandu erwirkt werden konnte. Ebenso wird gezeigt, wie die Nichte am überwachten Telefonnetz vorbei per E-Mail Kontakt mit ihrer Tante im Exil in Belgien hält. Hier ist der Kurzfilm online zu sehen.

(sop)

Szene aus dem Film

Szene aus dem Film

Amber Bordewijk
Director: Zoe D’Amaro

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En passant: Street-Art Buenos Aires

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