Fernlokal

Online-Magazin für kulturelle Korrespondenzen und Kontraste

Fernlokal WM 2010-Spezial: „Discover Football“ – Interkulturelle Begegnung auf dem Rasen

Die Frauenmannschaft des Fußballvereins AL-Dersimspor in Kreuzberg sucht sich gerne interkulturelle Herausforderungen auf dem Rasen. 2006 initiierten die Spielerinnen ein Freundschaftsspiel mit der iranischen Nationalmannschaft, jetzt veranstalten sie mit „Discover Football“ das erste internationale Frauen-Fußball-Kultur-Festival in Berlin.

2004 hatte sich die erste Frauenmannschaft beim türkischen Fußballverein AL-Dersimspor aus Spaß gegründet, 2006 initiierten die Spielerinnen ein legendäres Spiel gegen die iranische Frauennationalmannschaft, für 2010 haben sie ein internationales Fußballfestival – „Discover Football“ – in Berlin organisiert. Vom 6. bis 13. Juli 2010 versammeln sie sieben weitere Mannschaften aus Ländern wie Afghanistan, Sambia, Ecuador oder Österreich zu einem einwöchigen Turnier am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg.

Die Spielerinnen sehen Fußball als Medium der interkulturellen Verständigung und wollen zu einer internationalen Weiterentwicklung des Frauenfußballs beitragen. Bei der Auswahl der Gastmannschaften standen vor allem das soziale Engagement sowie mangelnde Unterstützung in ihrem Heimatland im Vordergrund. Für die Spielerinnen aus Afghanistan ist das Fußballspiel zum Beispiel alles andere als selbstverständlich – in ihrer Heimat müssen sie Angst haben, beim Trai Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: „Jungs ausfummeln“. Ein Interview mit Tine Britt über Fußball

Tine Britt spielt Fußball seit sie laufen kann. Die 21-Jährige kickt bei dem türkischen Verein AL-Dersimspor in Berlin und trainiert auch selbst eine Mini-Mannschaft.

Tine im Porträt

Alles war viel leiser als sonst: Das Stirnband, das Tine Britts Kopftuch festhielt, drückte auf die Ohren und dämpfte die Geräusche. Ansonsten fand sie es nicht störend, mit Hijab Fußball zu spielen. Normalerweise kicken Tine Britt und ihre Mannschaft bei dem türkischen Verein BSV AL-Dersimspor in Berlin aber ohne Kopftuch, im normalen Trikot – und nicht vor 1000, sondern meist vor 50 bis 100 Zuschauern. Doch bei dem Freundschaftsspiel gegen die iranische Frauennationalmannschaft in Teheran mussten sich die Berlinerinnen an die strenge Kleiderordnung halten. Das Match 2006 im Iran ist Tine Britts bisher aufregendstes und ungewöhnlichstes Spiel gewesen.
Zurzeit trainiert sie dreimal wöchentlich und spielt fast jedes Wochenende gegen andere Berliner Mannschaften. Fast hätte die 1. Frauenmannschaft von AL-Dersimspor auch den Aufstieg von der Berlin-Liga in die Regionalliga geschafft. „Wir waren eine Zeitlang Zweite, aber das letzte Spiel haben wir nicht hinbekommen“, ärgert sich die 21-Jährige. Fußball ist für Tine Britt eine Ablenkung vom Alltag, eine Art Freiheit, Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Eine Reise von Kapstadt nach Johannesburg

Von Apartheid bis zu Vuvuzelas: Christian Frey und Kai Schächtele berichten auf ihrem Blog Die WM – ein Wintermärchen? in Text, Bildern, Slideshows und Tonbeiträgen von ihrer Reise von Kapstadt nach Johannesburg und lassen sich auch auf das Südafrika jenseits der Fußballarenen ein.

Das deutsche Duo Frey & Schächtele möchte einen Blick hinter die Kulissen der erste Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden werfen und verarbeitet die Impressionen in gelungenen multimedialen Beiträgen. Christian Frey und Kai Schächtele berichten von interkulturellen Erlebnissen, mangelnder Bildung und Armut, sozialen Projekten oder den unvermeidbaren Vuvuzelas. Die beiden lassen dabei viele Südafrikaner selbst zu Wort kommen, die von ihrem Leben in Townships und anderswo erzählen, von ihrer Fußballleidenschaft oder wie man Xhosa spricht.

Screenshot von "Die Weltmeisterschaft - ein Wintermärchen?"

Screenshot von "Die Weltmeisterschaft - ein Wintermärchen?"

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Die Spielfeldschnitten über Frauen, Fußball und Foucault

Die Spielfeldschnitten bloggen über Fussball, Frauen und Konstruktionen. Ein Interview.

Mit ihrem Blog für Frauenfußball-Kultur wollen die Spielfeldschnitten Mayte und Rosa eine Gegenöffentlichkeit abseits des klassischen medialen Diskurses schaffen: „Wir bieten messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern.“ Ein Interview über ein diskriminierendes Sahnetörtchen, biertrinkende Fußballfans und Bananenflanken, den ewigen Vergleich von Männern und Frauen, die größten Probleme des Frauenfußballs, was es bedeutet, wie ein Mädchen zu spielen und was von der WM der Frauen 2011 zu erwarten ist.

Wie kam es zum Spielfeldschnitten-Projekt?
Im Jahr 2008, zur Europameisterschaft der Fußballmänner war das Land voll auf Fußball-Kommerz ausgerichtet – wie ja seit dem Sommermärchen eigentlich immer. Eine große Bäckereikette warb mit einer Alternative zu Bier in Plastikbechern: dem Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Als wir nach einem Namen für unser Projekt suchten, das ja gerade zum Ziel hat, Beleidigungen und Diskriminierungen zu erkennen sowie sie humorvoll zu entlarven, kam uns diese Schnitte gerade recht. Unser Header auf dem Blog war zunächst das Originalbild, doch kam es zu rechtlichen Schwierigkeiten mit selbiger Bäckereikette. Also mussten wir selbst zum Backlöffel greifen.

Wer steckt hinter dem Projekt Spielfeldschnitte? Und was macht Ihr außer bloggen?
Hinter dem Projekt Spielfeldschnitte stehen Rosa und Mayte. Außer bloggen forschen wir künstlerisch und wissenschaftlich im Bereich Theater.

Die Spielfeldschnitten: Mayte und Rosa

Die Spielfeldschnitten: Mayte und Rosa

 Verfolgen die Spielfeldschnitten eine Mission?
Der Blog entstand damals aus einer Unzufriedenheit über das Angebot zum Frauenfußball im Netz. Kaum aktuelle Informationen, wenig Seriösität, es dominiert(e) die ehrenamtlich designte Fanpage. Irgendwann wurde uns bewusst, dass all der private Frust solange unproduktiv und arrogant war, in dem wir unserer Position in diesem Diskurs nicht Ausdruck verleihen würden. Nimmt man Michel Foucault, den großen Diskurstheoretiker ernst, dann muss man sich erstmal seiner Teilhabe am Diskurs gewahr werden, um dann in einen kreativen und möglicherweise subversiven Umgang mit ihm zu treten. Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Twitter-Mashup der WM-Spiele

Der Guardian hat sich zur WM 2010 ein kleines, unnützes, aber dann doch wiederum ganz interessantes Tool ausgedacht: World Cup 2010 Twitter replay visualisiert, wie die Twitterer während des Spielverlaufs reagiert haben. Ein zeitlich gerafftes Spiel auf dem Bildschirm sieht so aus, dass unterschiedlich große, bunte Blasen mit den meistgetwitterten Stichwörtern aufpoppen – bei Toren erwartungsgemäß ein riesiges „Goooal“.

WM-Spiel Ghana vs. Serbien als Twitter-Mashup (Guardian)

WM-Spiel Ghana vs. Serbien als Twitter-Mashup (Guardian)

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Frauenfußball im Iran – Ein utopischer Moment

Das erste öffentliche Frauen-Fußballspiel auf iranischem Boden seit 1979 dokumentiert der Film «Football Under Cover» von Ayat Najafi und den Geschwistern Assmann. Valerie Assmann war beim Spiel der iranischen Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen den «BSV Al-Demirspor» aus Kreuzberg dabei. Der 28. April 2006 ist den Beteiligten in Erinnerung geblieben, als ein Moment, der der Realität enthoben war. Alles schien hoffnungsvoll gut.

Zum ersten Mal sahen wir die iranische Frauennationalmannschaft eigentlich erst in dem Moment, als wir auf Anweisung unsere Kabine im Ararat-Stadion in Teheran verließen und uns plötzlich in unseren islamischen Fußballtrikots gegenüberstanden. Durch den engen Gang im Inneren des Stadions liefen wir gemeinsam nach draußen, wo wir von singenden, schreienden und jubelnden iranischen Frauen empfangen wurden. In diesem Moment ging die Realität verloren. Wie kamen all die Zuschauerinnen hierher? Das Spiel war geheim gehalten worden, jegliche Werbung verboten.

Fußball unter Aufsicht

Dennoch waren weit über tausend Iranerinnen da, schwangen ihre Fahnen und machten einen Lärm, der einfach nicht mehr leiser wurde. Die auf einmal so schwach wirkenden Sittenwächterinnen wurden nervös, die feiernde Menge ließ sich nicht einschüchtern; es war, als wären die strengen Regeln des Landes draußen geblieben, hätten keine Macht an diesem Ort. Es war ein Fest, ein öffentlicher Freudenausbruch unter Frauen, an einem ganz normalen Nachmittag mitten in Teheran.

Einzigartiges Match: Berlin gegen Teheran

Einzigartiges Match: Berlin gegen Teheran

Die iranische Nationalmannschaft kämpfte mit Leidenschaft um einen Sieg, die Zuschauerinnen tobten für beide Seiten gleichzeitig. Alles schien hoffnungsvoll gut. Auch die engen Sportkopftücher, Den Rest des Beitrags lesen »

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Fernlokal WM 2010-Spezial: Randbemerkungen

Anpfiff. Das Fernlokal WM 2010-Spezial erzählt in loser Folge Geschichten vom Rand des Spielfeldes, Kontext, Kurioses – statt sich um Ergebnistabellen, technische Finessen oder Performance zu kümmern.

Fernlokal WM 2010 Spezial: Geschichten vom Rand des Spielfeldes (Foto: Andriz)

Fernlokal WM 2010 Spezial: Geschichten vom Rand des Spielfeldes (Foto: Andriz)

Foto: flickr/Andriz

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Mehr Migranten bei der Berliner Polizei

Laut Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin ist der Anteil der Polizeianwärter mit Migrationshintergrund in Berlin im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gestiegen.

Die Senatsverwaltung teilte mit, dass im Jahr 2008 10,7 Prozent der Polizeianwärter einen Migrationshintergrund gehabt hätten. Im Jahr 2009 betrug der Anteil schon 19,7 Prozent.

Noch höher sei der Anteil der Personen nicht-deutscher Herkunft bei der Berliner Innenverwaltung: Je einer von vier Auszubildenden hatte einen Migrationshintergrund.  Damit erfüllte die Innenverwaltung im Jahr 2009 das Ziel „25 Prozent in Ausbildung“, welches zu der Kampagne „Berlin braucht dich!“ des Berliner Integrationsbeauftragten gehört. Sie peilt einen Anteil von 25 Prozent Migranten bei den Auszubildenden im Öffentlichen Dienst bis zum Jahr 2013 an.

Spitzenreiter bei der Anstellung von Personen mit Migrationshintergrund ist das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, mit einem Migrantenanteil  von 52,2 Prozent im Jahr 2009. Den Rest des Beitrags lesen »

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Thematisches

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